Vorbei die Zeiten, in denen man sich als Domina in schmuddeligen Altbaustudios 3.Stock Hinterhof ohne Sonneneinfall auf knarrzenden Dielen im Achtziger Jahre Schwarz-Rot-Totenschädel-Ambiente verdingt. Das Design hat endlich Einzug gehalten in die Studios, spiegelblanke Sauberkeit, gemütliche Übersichtlichkeit, geschmackvoll-funktionale Einrichtung verdrängt verstaubtes Baumarkt Mobiliar.
Natürlich ist es wahr, dass eine gute Domina auch in einer schmutzigen Garage ein hervorragendes Spiel inszenieren kann, schließlich ist die böse Fantasie das Hauptwerkzeug, aber selbst ein Spitzenkoch vermag in einer Gulaschkanone nur begrenzt zu zaubern.
Ich stehe auf exzellent geplante, von vorn bis hinten durchdachte und tadellos saubere Studios auf dem modernsten Stand der Technik. Ein Klinikraum muss blitzen vor Sauberkeit, der Boden spiegelt die Protagonisten, kalter, hygienisch einwandfrei gereinigter Stahl präsentiert alle Instrumente. Im Latexraum ist das Gummi stilvoll in Szene gesetzt, sind topgepflegte Masken und Anzüge aufgereiht, verströmen ihren warmen süssen Duft. So stell ich mir Arbeiten vor.
Führe ich den Gast in die Tiefen des Studios, präsentiere ich ihm seine Bühne, die Bühne, auf der wir gleich ein Schauspiel inszenieren, das so packend und so eindringlich wird, dass der Gast noch lange Zeit ein intensives Erleben verspürt. Wie schön, wenn das Theater der Sinne die Möglichkeiten der Inszenierung unterstützt und nicht einschränkt, anregt zu aussergewöhnlichen Spielarten, unmöglich Geglaubtes möglich macht.
Ja, ich liebe schön eingerichtete Spielwiesen, und eine davon, die ich immer wieder gerne Besuche, ist das Novem-Viginti in Karlsruhe, ein Traumwerk von einem Studio. Komm und erlebe es!
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